Druckerpatronen recyceln und so die Umwelt schonen

Leere Tintenpatronen und Tonerkartuschen recyceln

Druckerpatronen lassen sich super recyceln und trotzdem landen in Deutschland über 80% der leeren Patronen und Toner im Restmüll! Das ist wirklich wirklich viel! Und das wo die Deutschen doch eigentlich so recyclefreudig sind.

Die Zahlen sprechen wohl eindeutig dafür, dass ich nicht die einzige bin, die gar nicht wusste dass alle gängigen Druckerhersteller die leeren Patronen und Toner kostenlos zurück nehmen und recyceln.

Vorne weg stellt sich natürlich erstmal die Frage, ob jeder überhaupt einen eigenen Drucker braucht. In den meisten Fällen könnte man bestimmt auch mal bei Freunden oder Verwandten, in der Uni oder im Copyshop drucken.

Wenn doch, was tun mit leeren Druckerpatronen und Tonerkartuschen?

Da gibt es unterschiedliche Möglichkeiten:

1. Verkaufen

Es gibt wahnsinnig viele Anbieter, die leere Druckerpatronen und Tonerkartuschen ankaufen. Allerdings gibt es für die meisten Patronen, wenn überhaupt, nur Cent-Beträge. Man sollte sich also nicht unbedingt zu große Hoffnungen machen – das große Geld lässt sich damit nicht verdienen. Oft wird auch erst ab einem bestimmten Betrag von z.B. 30€ das Porto übernommen, das bedeutet es muss sehr lange gesammelt werden. Die meisten solcher Firmen nehmen auch nur die original Patronen und Toner und keine wiederbefüllten entgegen.

Oft werden aber noch andere Produkte angekauft, wie alte Handys, CDs, Tablets, Kameras, Elektrokabel usw.

Hier mal eine wahllose Auswahl von Ankäufern. Oder einfach mal googeln, es gibt unglaublich viele davon! Ich habe leider noch mit keinem der Anbieter Erfahrung. Es gibt da wohl manchmal versteckte Kosten oder die Beträge werden erst ab einer bestimmten Summe ausbezahlt. Da müsste man sich dann im Einzelnen genauer erkundigen. Vorausgesetzt, man hat überhaupt Patronen, die was Wert sind…

Geld für Müll

Cartridge-Space

Tintenmarkt

Druckerpatronen-Leergut

Brokerin (auch leere Refills werden angekauft)

Tonerankauf

Die angekauften Patronen und Kartuschen werden entweder wiederbefüllt, recycelt oder wenn sie sich nicht mehr recyceln lassen, fachgerecht entsorgt.

2. Recycling beim Hersteller

Alle gängigen Druckerhersteller (Canon, HP, Epson, Brother) haben ihre eigenen kostenlosen Recyclingprogramme.

Die funktionieren eigentlich alle ziemlich gleich: man bestellt frankiertes Versandmaterial und kann seine leeren originalen Druckerpatronen oder Tonerkartuschen an den jeweiligen Hersteller zurück senden. Es wird garantiert, dass alle eingesendeten Patronen etc. wiederverwendet oder recycelt werden.

Meistens gibt es auch spezielle Angebote für Firmen wie Sammelboxen, die kostenlos abgeholt werden. Druck-Collect bietet z.B. auch Herstellerübergreifende Sammelboxen für Firmen an.

3. Recycling beim Abfallzentrum

Einige kommunalen Abfallannahmestellen nehmen wohl auch kostenlos Druckerpatronen und Toner entgegen und recyceln diese. Einfach mal erkundigen. Dort werden bestimmt auch die wiederbefüllten angenommen, kann ich mir jedenfalls denken.

4. Electroreturn der Deutschen Post

Die Deutsche Post nimmt Maxibriefe mit alten Handys, Computerbauteilen, leeren Druckerpatronen (auch Refill) und kleinerem Elektroschrott an und versendet sie mit der entsprechenden kostenlosen Electroreturn-Versandmarke an ihr Partner-Recyclingunternehmen ALBA Group zum Recycling oder einer fachgerechten Entsorgung.

Infos gibt’s hier.

Noch ein Tipp zum Geld sparen

Druckertinte kann man oft günstiger bei Anbietern wie druckerzubehör.de  oder tintenalarm.de kaufen. Dort gibt es nämlich die wiederbefüllten Druckerpatronen, von denen oben im Text die Rede war. Die sind um einiges günstiger zu bekommen, als die originalen und umweltfreundlich, da ja die Verpackung wiederverwendet wird.

Die Krux an der Sache: Die Herstellergarantie des Druckers wird bei Verwendung dieser Tinte nicht mehr gewährleistet. Für einen ganz neuen Drucker würde ich jetzt also nicht unbedingt Refill-Patronen kaufen, sonst hab ich damit aber ziemlich gute Erfahrungen gemacht.

0 Kommentare

  1. Bin durch Zufall hier hereingekommen auf der Suche nach Unverpackt-Läden, tolle Seite, mach weiter so

    Eine weitere Möglichkeit ist, Druckerpatronen mit passender Tinte selbst wieder zu befüllen.
    Es gibt im Internet Nachfüllsets für fast alle Druckerarten mit bebilderter Anleitung, auch für “heikle” Patronen mit Chip, zb die von Hp etc. Einfach mal den eigenen Gerätetyp im Internet eingeben und “Nachfülltinte”, es gibt sogar Drucker-Foren dafür. Eine Wissenschaft für sich…..
    Das Selbst-Nachfüllen ist nicht sonderlich schwer, wenn man sich an die Anleitungen hält. In den Sets ist alles dabei was man dafür braucht. Plastikfrei sind diese jedoch nicht, aber wenn man bedenkt, daß meine originalen Patronen mit lediglich 10ml schwarz und nur 4ml je Farbe befülllt sind und mein Nachfüllset mit jeweils 50ml pro Farbe und 100ml für schwarz, kann man sich leicht ausrechnen wieviel Patronenplastik und Verpackungsmüll ich einspare. Von den Grundkosten der günstigeren Tinte und den vielen Versandkosten mal ganz abgesehen. Vieldrucker können auch größere Gebinde kaufen.
    Außerdem kann man die leeren Tintenfläschchen wiederbefüllen lassen oder für andere Zwecke hernehmen und die Spritzen kann man für das nächste Set verwenden, wenn man sie stets sauber ausspült.
    Ein paar Abstriche muß man dabei aber in Kauf nehmen: je nach Gerät funktioniert die Tintenfüllstandsanzeige nicht mehr, man muß also genau notieren, wann man wieviel nachgefüllt hat und in etwa die originale Füllmenge ab Werk kennen und seinen ungefähren Verbrauch, um rechtzeitig nachzufüllen. Und die Tinten sind keine Originaltinten vom Hersteller, sondern stets Nachbauten, die evtl qualitativ schlechter als die originalen sind. Das gleiche Problem haben die Refill-Anbieter aber auch. Für einfache Bürozwecke meines Erachtens aber vollkommen ausreichend.
    Ich mache das schon seit Jahren so und bin sehr zufrieden damit.

    • Oh wow, das klingt tatsächlich nach einer Wissenschaft für sich 😉 Vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht! 🙂

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