Zero Waste Brot | Tipps & Rezept

Zero Waste Brot

Brot zero waste

Brot ohne Verpackung zu bekommen, ist eigentlich total einfach: Beim Bäcker lässt man sich das Brot oder Brötchen einfach in den Stoffbeutel legen, statt in die Papiertüte – früher war das ganz normal. Wenn sich die Angestellten anstellen, lasse ich mir einfach alles in die Hand geben und packe es selber in den Beutel – das ist mir aber erst ein einziges Mal so passiert. Auch wenn es gar kein Problem ist plastikfreies Brot zu bekommen, backe ich mir am liebsten mein Brot selber. Es ist super lecker und trotzdem simpel und schnell gemacht.Inzwischen rühre ich den Teig frei Schnauze zusammen und bis jetzt ist mir jedes Brot gelungen (vorausgesetzt ich habe nicht das Salz vergessen – sollte man echt nicht tun!). Also keine Angst vor der Hefe. Auf die Hefemenge kommt es ohnehin gar nicht so sehr an, habe ich festgestellt.

Ich backe mein Brot nach diesem Rezept jetzt schon ziemlich lange und es ist mir noch nicht langweilig geworden – einfach weil man unglaublich viel experimentieren kann. Alleine schon bei der Mehlsorte hat man schon eine große Auswahl: Dinkel-, Roggen-, Emmer-, Buchweizen-, Linsenmehl je nach dem was gerade so da ist und natürlich nach Geschmack.

Dinkelmehl ist mein Standardmehl. Roggenmehl schmeckt etwas säuerlich und Emmer ist eine der ältesten Getreidearten, sehr eiweiß- und mineralstoffreich und schmeckt etwas nussig, ist aber verhältnismäßig teuer.

Ich nehme gerne Dinkelvollkornmehl als Basis und mische oft ein bisschen Emmer und Buchweizenmehl unter, und um mir ein paar Proteine und Hülsenfrüchte unterzujubeln auch immer noch ein klein wenig Linsenmehl (so 1-2 El). Für den Eisenhaushalt kommen zusätzlich noch Haferflocken in den Teig.

Hat man noch etwas (Soja-)Joghurt übrig, kann der auch mit verbacken werden, die Wassermenge muss man dann aber entsprechend anpassen.

Veganes Brot ohne Kneten

Und auch was Samen, Kerne und Nüsse angeht kann man sich so richtig austoben.

Ich liebe zum Beispiel Sonnenblumenkerne im Brot, weil sie es immer so schön saftig machen. Sie liefern außerdem eine Menge Folsäure und Magnesium – mehr als die meisten anderen Nüsse und Kerne. Außerdem noch sehr viel Eiweiß, Phosphor und ungesättigte Fettsäuren. Ganz viel Power also und verhältnismäßig günstig sind sie noch dazu. Für meine Lieblingsvariante mische ich noch Mohn, Leinsamen und Kürbiskerne unter. Leinsamen enthalten viele Omega-3-Fettsäuren, Mohn zählt zu den calciumreichsten Lebensmitteln überhaupt und Kürbiskerne sind reich an ungesättigten Fettsäuren, Vitamin E, Magnesium, Eisen, Zink und Selen.

Und so kann man sich ganz leicht ein total gesundes und mit Mineralstoffen vollgepacktes Brot bauen, genau so wie man es mag, ohne Zusatzstoffe, ganz frisch gemacht und super lecker. 

Ich liebes übrigens getoastetes Brot, egal ob es jetzt selbstgemacht ist oder nicht. Das Toasten wertet sogar schon ein wenig trocken gewordenes Brot noch mal gewaltig auf.

Wie sich Brot am besten plastikfrei einfrieren lässt, erfahrt ihr hier.

… Und das alles ohne Plastik?

Mehl: gibt es überall in Papier und direkt bei einer Mühle oder mit Glück im Reformhaus frisch gemahlen in einen mitgebrachten Behälter.

Hefe: Frische Hefe in Papier gibt es im Denn’s und in manchen Reformhäusern.

Salz: Gibt’s im Pappkarton in jedem Supermarkt

Haferflocken: In Papier in jedem Supermarkt

Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne: Oldenburg: lose zum selber abfüllen bei Ecocion entdeckt. Plastikfrei bestellen kann man sie sonst im Stübener Kräutergarten.

Mohn, Leinsamen: ich habe mir meine mal aus dem Unverpackt Laden mitgebracht. Plastikfrei bestellen kann man sie sonst im Stübener Kräutergarten.

Nüsse: ich habe meine selber gesammelt, ungeknackt gibt es sie lose in vielen Supermärkten oder auf dem Markt, geknackt im Unverpackt Laden oder für die Oldenburger im Papiersack bei Ecocion.

Hier sonst noch mal meine Liste mit Möglichkeiten online plastikfrei Lebensmittel zu bestellen.

Selbstgebackenes Brot mit veganem Aufstrich


GELINGSICHERES 5 MINUTEN BROT OHNE KNETEN – SO GEHT’S:

KLEINES BROT AUF DEM BLECH (GUT FÜR 1 PERSON)

Zutaten:

250g Mehl (Dinkel, Roggen, Emmer, Teff, Buchweizen, Linsenmehl)

1/3 – 1/2 Würfel Hefe

1/2 El Salz 

1 Hand Haferflocken

2 Hände Sonnenblumenkerne

Mohn, Leinsamen, Kürbiskerne, Hanfsamen, Nüsse etc. nach Wunsch

ca. 100 ml Wasser

ca. 25-30 Minuten bei 190°C Umluft auf der mittleren Schiene

GROSSES BROT AUF DEM BLECH (GUT FÜR 3 PERSONEN)

Zutaten:

600g Mehl

1/2 – 2/3 Würfel Hefe

1 1/3 El Salz

1 Tasse Haferflocken

1-2 Tassen Sonnenblumenkerne

Mohn, Leinsamen, Kürbiskerne, Hanfsamen, Nüsse etc. nach Wunsch

ca. 450ml Wasser

ca. 35-40 Minuten bei 190°C Umluft auf der mittleren Schiene

 

MITTLERES BROT IN EINER KLEINEN KASTENFORM (CA. L:26CM X B:11CM X H:7CM)

Zutaten:

500g Vollkornmehl (z.B. Dinkel, Roggen, Teff, Emmer)

1/2 Würfel Hefe

1 El Salz

1 Tasse Haferflocken

1-2 Tassen Sonnenblumenkerne

nach Belieben und Saison: Samen, Nüsse und Kerne z.B. Walnüsse, Kürbiskerne, Haselnüsse, Mohn, Sesam, Hanfsamen, Leinsamen

ca. 350ml Wasser

ca. 50-55 Min bei 190°C Umluft auf der mittleren Schiene

Nach dem Backen sollte das Brot zum Abkühlen direkt aus der Form gestürzt werden. 


ANLEITUNG: 
  1. Das Mehl in eine Schüssel geben, die Hefe in eine kleine Mulde bröseln und mit wenig warmem Wasser bedecken. Die Schüssel mit einem Handtuch abdecken und die Hefe ca. 15 Min. gehen lassen. Auch mit Trockenhefe  kann dieser Schritt ruhig durchgeführt werden.Angesetzte Hefe für Brotteig
  2. Salz, Haferflocken, Sonnenblumenkerne und weitere Nüsse, Samen oder Kerne, (Joghurt) und nach und nach das restliche Wasser dazugeben und gut mit der Hand oder einem Kochlöffel durchmischen. Die Wassermenge sollte man so dosieren, dass sich der Teig noch gut durchrühren lässt. Er kann lieber etwas zu klebrig als zu trocken sein. Brotteig für ein absolut gelingsicheres Brot
  3. Die Schüssel wieder mit einem Tuch abdecken und den Teig 45 Min. gehen lassen. 
  4. Nicht mehr kneten, sondern mit etwas Mehl aus der Schüssel lösen und in eine leicht gefettete Kastenform oder direkt auf das Rost geben.

6 Kommentare

  1. Hallo Caro,
    vielen Dank für das schöne Rezept! Ich habe es nun einige Male gebacken und würde sagen, dass die angegebene Ruhezeit absolutes Minimum ist. Ich empfehle, den Teig länger als nur 45 Minuten gehen zu lassen. Lässt man den Vollkornhefeteig an die vier Stunden gehen, wird das Brot schmackhafter, aromatischer, bekömmlicher und auch haltbarer. Ausschlaggebend sind für mich ehrlich gesagt Geschmack und Haltbarkeit, aber zum Stichwort “bekömmlich” hier noch ein Link, der die Sache erklärt, wobei ich der im Interview gemachten Aussage zu den alten Getreidesorten nicht unbedingt zustimmen würde: http://www.deutschlandfunk.de/hilfe-fuer-reizdarm-patienten-den-brotteig-laenger-ruhen.697.de.html?dram:article_id=365101

    Viele Grüße
    Anne

    • Hi Anne,
      freut mich sehr, dass du das Brot schon öfter mal gebacken hast 🙂 Ich muss gestehen, inzwischen lasse ich das Brot meist auch etwas länger gehen (manchmal weil ich es vergesse, aber auch weil es etwas fluffiger wird, wenn es so um die 2h geht) – werde ich mal anpassen im Rezept!
      Interessant mit der Bekömmlichkeit und danke für den Link! Da schau ich gleich mal rein 🙂

  2. Liebe Caro, habe Deinen Blog gerade erst entdeckt und bin sehr angetan. Dieses Brot werde ich gleich mal ausprobieren, wenn ich wieder einen Backofen habe (hoffentlich nächsten Donnerstag)! Erstmal in der “kleinen” Version, denn mein Gatte ist seeeeehr skeptisch bei allem, was Vollkorn enthält. Da back ich erstmal nur die kleine Version für mich und dann darf er probieren – meist ist er angefixt … 😉

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