Plastikwissen #3: Gesundheitsschädlichkeit von Plastik

Plastikwissen: Gesundheitsschädlichkeit von Plastik

Passend zur Europäischen Woche der Abfallvermeidung habe ich eine kleine Reihe mit Plastikwissen erstellt. Dieser Artikel dreht sich um die gesundheitlichen Auswirkungen von Plastik, denn spätestens seit dem Jenke-Experiment auf RTL ist klar, dass Plastik einen erheblichen negativen Effekt auf unsere Gesundheit hat.

Plastik enthält jede Menge chemischer Additive, die sich schädlich auf unseren Organismus auswirken. Besonders die hormonell wirksame Stoffe (endokrine Disruptoren), wie z.B Weichmacher. Sie ähneln den Hormonen unseres Körpers und bringen das System durcheinander. Brustkrebs, Unfruchtbarkeit, immer früher eintretende Pubertät, Fettleibigkeit, Allergien, Diabetis, Schilddrüsenerkrankungen können die Folgen sein. Eine besonders große Wirkung haben sie auf Babys im Mutterleib: Fehlbildungen und Erkrankungen, die erst später eintreten. 

Weichmacher lösen sich aus Plastikprodukten besonders gut in Verbindung mit Hitze und Fett. Fettiges Essen in Tupperdosen, Plastik-Kochlöffel alles äußerst ungesund.

Frauen, bzw. Menschen die ihre Periode bekommen, sind in der Regel stärker belastet.

  1. Durch biologische Unterschiede: Frauen haben mehr Körperfett und reichern dadurch bestimmte Chemikalien stärker an.
  2. Durch die tendenziell häufigere Verwendung von Pflege- und Kosmetikprodukten. Diese enthalten oft Mikroplastik (das müssen nicht zwangsläufig Peelingkügelchen sein, sondern auch flüssiges Plastik). Naturkosmetik ist da eine gute Alternative: es darf kein Mikroplastik enthalten und enthält generell weniger bedenkliche Inhaltsstoffe.
  3. Durch belastete Hygieneprodukte. Hygieneprodukte, sind besonders problematisch, weil sie in engem Kontakt mit den Schleimhäuten stehen (Tampons und Binden z.B.), die Giftstoffe viel schneller absorbieren. Schadstofffreie und müllreduzierende Alternativen sind z.B. Menstruationstassen, waschbare Menstruationsunterhosen und waschbare Mehrwegbinden. Wer auf Tampons nicht verzichten möchte, sollte auf Tampons ohne Plastikbeschichtung achten (Baumwolle ist ja generell der Hauptbestandteil, aber die „extra komfortablen“ haben meist eine Plastikbeschichtung damit sie sich besser einführen lassen) und solche aus biologischem Anbau benutzen (sonst hat man die Pestizide aus der Baumwollproduktion).

Die Infos stammen größtenteils aus dem Plastikatlas 2019 von der Heinrich Böll Stiftung und dem BUND (kann man sich kostenlos bestellen und als PDF herunterladen).

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