Wo entsorge ich blaues Glas? Kommen Pizzakarton und Kassenzettel, tatsächlich ins Altpapier? Und was ist eigentlich mit Bioplastik?
Wir Deutschen gelten als Recyclingmeister_innen schlechthin und doch wissen wir trotzdem manchmal nicht was jetzt in welche Tonne kommt. Dabei ist eine gute Vorsortierung die Vorraussetzung für einen effektiven Recyclingprozess. Darüber hinaus existieren viele interessante Sammelprogramme, die für ein effizienteres Recycling bzw. Abfallvermeidung durch Weiterverwendung sorgen und vielleicht aber noch gar nicht so bekannt sind.
Recycling spart Ressourcen und Kohlenstoffdioxid Emissionen, ist gut für die Umwelt. Dennoch ist es nicht die Lösung unseres Müllproblems auf der wir uns ausruhen sollten. Da das Recycling in der Regel (Glas ist eine Aussnahme) ein Downcyclingprozess ist, bei dem das Recyclingprodukt eine schlechtere Qualität hat als das Ausgangsmaterial, ist es so wichtig die Vermeidung von Müll an die erste Stelle zu stellen. Verschenken, Spenden, Verkaufen, Reparieren – alles Möglichkeiten das Entsorgen möglichst weit nach hinten zu schieben. Trotzdem ist Recycling ein wichtiger Schritt, denn wenn wir schon Müll produzieren, sollte dieser wenigstens in einem Kreislaufverfahren weiterverwendet werden.
Alles was wir recyceln und in die richtigen dafür vorgesehenen Sammeltonnen werfen wird (wahrscheinlich hoffentlich) nicht verbrannt.
Um den Recyclingprozess möglichst effektiv zu machen müssen wir unseren Müll richtig trennen, denn die Sortieranlagen funktionieren nur dann auch effektiv, wenn vorher schon einigermaßen gut durch uns vorsortiert wurde. Deshalb auch dieser Artikel. Im Groben ist dass was ich hier zusammengetragen habe allgemeingültig. Je nach Region oder Stadt gibt es aber auch leichte Unterschiede darin was in welche Tonne darf. Um ganz sicher zu gehen, deshalb lieber noch mal auf der Internetseite des regionalen Abfallentsorgungsunternehmens oder auf dem Abholplan nachschauen, dort steht das in der Regel auch mit drauf.
Sondermüll und Schadstoffhaltige Abfälle, sowie solche die in speziellen Recyclingprogrammen gesammelt und recycelt werden und nicht im Plastik-, Bio- oder Restmüll entsorgt werden, können in der Regel
- im Kommunalen Abfallzentrum
- bei Sammelstellen
- oder bei der Mobilen Schadstoffsammlung
abgegeben werden. Meistens sogar kostenlos.
Die Mobile Schadstoffsammlung ist ein Sammelmobil, wo der Abfall abgegeben werden kann. Die Termine finden sich auf der Internetseite oder dem Abholplan des kommunalen Abfallentsorgungszentrums.
Den Artikel habe ich so aufgebaut, dass ich zuerst mit den Basics angefangen habe, sprich was kommt in welche Tonne und vor allem auch was nicht. Schaut’s euch ruhig mal an, auch wenn ihr denkt, ihr seid da schon ganz gut. Bei der Recherche habe ich selber noch ne Menge dazu gelernt und war auch total überrascht, wie lang der Artikel doch geworden ist, weil immer mehr Sachen hinzu kamen, die ich unbedingt noch aufzählen oder erläutern musste. Danach folgen dann die spezielleren Recycling- und Sammelprogramme.
Was kommt in den Gelben Sack bzw. die Gelbe Tonne?
Der Gelbe Sack bzw. Der Grüne Punkt ist ein duales Recyclingsystem, bei dem vom Hersteller vorab der Beitrag zur Finanzierung der Sammlung und Wiederverwertung der Produktverpackung gezahlt wird. Entsprechende Verpackungen bei denen das der Fall ist, sind in der Regel – aber nicht immer – mit dem Grünen Punkt gekennzeichnet.
Deshalb dürften in den Gelben Sack streng genommen nur Verpackungen die auch den Grünen Punkt haben, da dies die Hersteller_innen sind, die das System finanzieren. Natürlich ist es aus ökologischer Sicht aber absolut sinnvoll auch alle anderen Verpackungen, die die Kriterien für den Gelben Sack erfüllen, dort zu entsorgen damit auch sie recycelt werden und nicht im Restmüll, wo sie definitiv verbrannt werden. Zu diesen intelligenten Fehlwürfen rät auch der Nabu und indirekt beispielsweise auch die Abfallsammlung in Oldenburg, da der Grüne Punkt als Kriterium dafür was in den Gelben Sack darf nicht genannt wird.
In einer Wertstofftonne dürfen alle Verpackungen – mit oder ohne Grünen Punkt – entsorgt werden.
Das darf in den Gelben Sack:
- Verpackungen aus Kunststoff: Folien, Beutel, Joghurtbecher, Plastikflaschen, Obstschalen, Butterpapier, Arzneimittelblister, Zahnpastatuben, Menüschalen von Fertiggerichten
- Verpackungen aus Metall: Konservendosen, Getränkedosen, Verschlüsse, Alufolie (am besten werden kleine Stücke zu größeren Bällen zusammengedrückt, so werden sie leichter von den Maschinen erfasst), Weißblechdosen, Schalen von Tierfutter, Schalen von Teelichtern, leere Sprühdosen, Kaffeekapseln aus Alu.
- Verbundstoffe: Getränke- und Milchkartons (Tetrapaks), Kaffeeverpackungen, Schokokusskarton, Eisverpackungen
- Styropor von Verpackungen
- Korken aus Kunststoff
Auswaschen ist nicht nötig, sondern eher Energieverschwendung, „löffelrein“ reicht aus!
Bei Joghurtbechern dran denken die Umrandung aus Pappe zu entfernen und im Altpapier zu entsorgen.
Bestehen Verpackungen aus unterschiedlichen Materialien, ist es am übrigens am besten diese in ihre unterschiedlichen Bestandteile zu trennen und diese einzeln in den Müll zu werfen. Nur so können sie auch recycelt werden. Bei Joghurtbechern z.B. den Joghurtdeckel aus Alu vom Rest des Bechers trennen und auch den Plastikdeckel einzeln in den Müll werfen. Sprühdosen in Deckel, Sprühkopf und Dose trennen.
Das darf nicht in den Gelben Sack:
- Kein Bioplastik (Restmüll)
- Keine Pappverpackungen mit dem Grünen Punkt (Papiermüll)
- Keine CDs und Kassetten (Recyclingprogramm)
- Keine Kunststoffprodukte wie Gießkannen etc. (Sperrmüll, Recyclinghof)
- Keine Windeln (Restmüll)
- Keine Klarsichthüllen (Restmüll)
- Keine Plastikzahnbürsten (Restmüll)
- Kein Klebeband (Restmüll)
- Keine Rasierklingen von Systemrasierern (Restmüll)
- Keine Schrauben, Nägel, Dübel (Restmüll)
Mehr Infos gibt’s auf der Website des Grünen Punkts.
Wie entsorge ich Bioplastik?
Für Bioplastik existiert noch kein Recyclingsystem, weshalb es im Restmüll entsorgt werden muss, denn im Gelben Sack wird es von den Sortiermaschinen nicht erkannt und mindert die Qualität des Recyclingplastiks. Immerhin wird bei der Verbrennung von Bioplastik weniger Kohlenstoffdioxid frei als bei der Verbrennung von Plastik. Ist es eine Bioplastikfolie, die sich auch auf dem Kompost oder in der Umwelt zersetzt, kann es auf den Kompost oder in der Erde verbuddelt werden.
Was kommt in die Biotonne?
Das darf in die Biotonne:
- Küchenabfälle (Speisereste, Obst- und Gemüsereste, Kaffeefilter, Teebeutel ohne Plastikanteil)
- Grünabfälle (Rasenschnitt, Pflanzenschnitt, Pflanzen ohne Topf)
- Papiertaschentücher, Küchenpapier
- Kaffeepads
- Wolle, Federn, Haare (auch z.B. die aus der Bürste)
- Sägespäne, Stroh, Kleintiermist (nicht immer erlaubt)
- Blumenerde
- Servietten (weiß und unbedruckt)
- Sägemehl von unbehandeltem Holz
Das darf nicht in die Biotonne:
- Keine mineralische Katzenstreu (Restmüll), Ausnahme: Katzenstreu auf Holzbasis, die ausdrücklich in der Biotonne entsorgt werden darf
- Keine nicht essbare Käserinde (Restmüll)
- Wichtig: kein Plastik, keine Plastiktüten und in den meisten Fällen auch keine Tüten aus Bioplastik!
Die Aufenthaltszeiten des Biomülls in Kompostieranlagen ist in der Regel nicht lange genug als sich Bioplastiktüten vollständig zersetzen würden. In Biogasanlagen muss Bioplastik generell aussortiert werden. Deshalb dürfen Mülltüten aus Bioplastik in der Regel nicht mit in den Biomüll. Dies ist aber von Region zu Region unterschiedlich und kann auf der Website des kommunalen Abfallzentrums nachgeschaut werden.
Dass normale Plastiktüten nicht mit in den Bioabfall geworfen werden, sollte eigentlich klar sein. Oft werden die Tüten vollständig, also inklusive Inhalt aussortiert!
Was kommt in den Papiermüll?
Das darf in den Papiermüll:
- Pappverpackungen mit dem Grünen Punkt
- Zeitungen, Zeitschriften, Prospekte und Kataloge (also auch beschichtetes Papier)
- Pappe, Kartons – am besten das Paketband entfernen und im Restmüll entsorgen, sonst wird es in den Sortieranlagen nachträglich per Hand aussortiert
- Eierkartons
- Bücher
- Papier
- Briefumschläge – das Sichtfenster sollte im Optimalfall entfernt und im Gelben Sack entsorgt werden
- Packpapier
- Schulhefte
Speisereste verursachen beim Papierrecycling große Probleme, daher müssen Kartons oder Papier, die mit Speiseresten verunreinigt sind im Restmüll entsorgt werden!
Metallklammern und Plastikreste werden im Recyclingprozess magnetisch entfernt, bzw. ausgesiebt. Um den Recyclingprozess zu vereinfachen sollten sie aber schon im Vorhinein entfernt werden.
Das darf nicht in den Papiermüll:
- Keine Kassenzettel, da sie aus Thermopapier bestehen (Restmüll)
- Keine Fahrkarten, da sie aus Thermopapier bestehen (Restmüll)
- Keine Kartonagen oder Papiere welche mit Essensresten verunreinigt sind z.B. Pizzakartons, Pappverpackungen mit Rückständen von Tiefkühlobst oder -gemüse, Servietten, Küchenpapier, Backpapier, Butterbrotpapier (Restmüll)
- Keine Tapeten (Restmüll)
- Keine Getränkekartons und Tetrapacks (Gelber Sack)
- Keine Taschentücher (Bio- oder Restmüll)
- Keine Windeln (Restmüll)
- Kein Küchenpapier (Bio- oder Restmüll)
- Keine Fotos (Restmüll)
- Keine Post-its (Restmüll)
- Keine Tetrapaks (Gelber Sack)
- Keine Plakate (Restmüll)
- Keine Aktenordner (Restmüll)
- Kein Pergamentpapier (Restmüll)
- Kein Hygienepapier (Restmüll)
Was kommt in den Restmüll?
Abfall aus Küche und Haushalt:
- Kassenzettel
- Fahrkarten
- Käserinde
- Speisefette und Öle
- Wurstpelle
- Mit Essensresten verschmutzte Kartons oder Papier: Backpapier, Servietten, Küchentücher, Pizzakartons, Butterbrotpapier, Pappverpackungen von Tiefkühlgemüse
- Papiertaschentücher (oder in die Biotonne)
- Tapeten
- Porzellan und Keramik
- Wachsreste
- Einwegfeuerzeuge
- Spülschwämme
- Fotos
- Weihnachtsbaumkugeln
- Glühbirnen und Halogenlampen (LEDs, Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren kommen nicht in den Restmüll, sie sind Sondermüll für die es spezielle Recyclingprogramme gibt)
- Zigarettenstummel
- Gummiringe
- Kassetten und Disketten
- Plakate
- Gummihandschuhe
- Staubsaugerbeutel
- Pergamentpapier
- Kehricht
- Nylonstrumpfhosen
Abfälle aus dem Bad:
- Zahnseide
- Rasierklingen von Systemrasierern
- Kosmetiktücher
- Kosmetika
- Wegwerfwindeln
- Hygieneartikel
- Watte
- Pflaster, Mullbinden
- Plastikzahnbürsten
- Einwegrasierer
- Kondome
- Hygienepapier
Abfälle aus der Werkstatt:
- Nägel, Schrauben, Dübel
- Styropor, das als Dämmmaterial genutzt wurde
- eingetrocknete Farbreste (flüssige Farbreste sind Sondermüll und müssen zum Wertstoffhof / Sammelmobil gebracht werden)
Abfälle aus dem Büro:
- Aktenordner
- Anspitzreste
- Tintenpatronen
- Klebeband
- Radiergummis
- Etiketten/Aufkleber
- Trägerfolien von Etiketten/Aufklebern
- Luftpolsterumschlag
- Stifte (besser Recyclingprogramme nutzen)
Schadstoffhaltige Abfälle
Schadstoffhaltige Abfälle dürfen nicht über den Restmüll entsorgt werden, sondern müssen über Wertstoffhöfe oder Sammelmobile abgegeben werden.
Dazu zählen:
- Desinfektionsmittel
- Dünge-/Pflanzenschutzmittel, Schädlingsbekämpfungsmittel
- Ölhaltige Abfälle (Öldosen, ölgetränkte Stoffe, Putzlappen, Ölfilter)
- Lösungsmittel, Verdünner
- Abbeizmittel, Farben und Lackreste
- Reinigungs- und Pflegemittel
- Chemikalien, Säuren, Laugen
- Quecksilber
- Batterien, Akkus (Recyclingprogramm)
- Medikamente (Recyclingprogramm)
- Energiesparlampen, LEDs, Leuchtstoffröhren (Recyclingprogramm)
- Altöl (nicht immer über Wertstoffhof/Sammelmobil möglich, dann über den Handel)
Was genau wo entsorgt werden kann, kann auf der Website des kommunalen Abfallzentrums nachgelesen werden.
Spezielle Recyclingprogramme
Altglas
Altglas kommt in den Altglascontainer. Ist klar. Deckel drauf oder Deckel ab? Ausspülen oder nicht? Wohin mit blauem Glas? – Oft nicht so klar.
Ausgeleert sollten die Gläser sein, aber nicht ausgespült – Ausspülen wäre Energie- und Ressourcenverschwendung, da das Glas ohnehin abgeflämmt wird.
Im Optimalfall sollten die Deckel entfernt und im Gelben Sack entsorgt werden, sie werden aber auch nachträglich maschinell aussortiert.
Altglas wird nach Farben getrennt gesammelt, um neue Glasverpackungen der jeweiligen Farbe herstellen zu können. Dabei ist es wichtig, dass die Farben möglichst rein sind, denn eine einzige grüne Flasche kann 500 Kilogramm Weißglas verfärben. Blaues oder andersfarbiges Glas und solches bei dem nicht klar erkennbar ist ob es sich um grünes oder braunes Glas handelt – und ja, solche Fälle gibt es wirklich – gehören in den Container mit dem grünen Glas, denn grünes Glas verträgt am ehesten Fehlfarben, ohne dass die Farbe beeinträchtigt wird.
In die Altglascontainer gehören nicht nur Glasbehälter von Lebensmitteln, sondern auch Behälter von Pharmazeutika oder Kosmetik wie Fläschchen von Badezusätzen o.ä.
Das gehört nicht ins Altglas:
- Kein Fensterglas
- Keine Trinkgläser
- Keine Glühlampen, Energiesparlampen, Leuchtmittel
- Keine Keramik, Porzellan
- Kein Hitzebeständiges Glasgeschirr
- Kein Bleiglas (Aschenbecher, Blumenvasen, Weingläser)
- Keine Spiegel
- Keine Weihnachtsbaumkugeln
- Keine Autoscheiben und -lampen
- Keine Ceran-Kochfelder
Eine Übersicht über alle Altglascontainer der Stadt gibt es in der Regel auf der Städtischen Internetseite.
Medikamente und Arzneimittel
Medikamente sollten auf gar keinen Fall in der Toilette entsorgt werden, denn Arzneimittelreste stellen bereits ein großes Problem für unsere Trinkwasserversorgung dar.
Kostenlos abgegeben werden können sie allerdings:
- in der Apotheke
- dem Wertstoffhof oder
- dem Schadstoffmobil
Notfalls gehören sie in den Restmüll.
Regionsspezifische Infos zur Entsorgung von Medikamenten gibts hier.
Stifte
Normalerweise würde man Stifte im Restmüll entsorgen. Mit dem Sammelprogramm von Terracycle können sie jedoch dem Recycling zugeführt werden. Akzeptiert werden alle Schreibwaren egal welcher Marke (außer Holzstifte und Kreide): Kugelschreiber, Gelroller, Druckbleistifte, Marker, Filzstifte, Füllfederhalter und Patronen, Korrekturmittel (Tintenkiller, Tipp-Ex).
Eine Karte mit allen Terracycle Sammelstellen für Stifte findet ihr hier.
In Oldenburg hat Sneep Sammelboxen in der Uni aufgestellt, z.B. beim Fairteiler im AStA Trakt und am Servicepoint in Haarentor.
Textilien
Gut erhaltene Kleidung:
Gut erhaltene Kleidung auf keinen Fall wegwerfen, sondern lieber weiterverkaufen, zum Secondhand Laden bringen, verschenken oder spenden.
Kleidung im Altkleidercontainer zu entsorgen wird nicht empfohlen. Denn leider kommen die Klamotten meist nicht Bedürftigen zugute, sondern werden in ärmere Länder in Afrika, Asien und Südamerika verschifft und dort verkauft, worunter die Textilindustrie dort leidet und sie durch den weiten Transport einen großen ökologischen Fußabdruck hinterlassen.
H&M sammelt seit ein paar Jahren mithilfe von Sammelboxen in den Filialen Kleidung sämtlicher Marken in jedem Zustand. Das Sammelprogramm kann aber aus den gleichen Gründen wie bei den Altkleidercontainern nicht empfohlen werden, denn auch hier muss aufwändig sortiert werden. Gut erhaltene Kleidung wird auch hier als Secondhandkleidung weiterverkauft. Nicht mehr tragbare Kleidung wird zu Dämmmaterial oder Putzlappen weiterverarbeitet.
Um Bedürftigen hier in Deutschland zu helfen, können die Kleider lieber in örtlichen Kleiderkammern oder Sozialkaufhäusern abgegeben werden. Um ganz sicher zu gehen, können FairWertung Partnersammelstellen gewählt werden.
FairWertung ist ein Zusammenschluss gemeinnütziger Altkleidersammlern und setzt sich mit einem Siegel „Fairwertung – bewusst handeln“ inkl. Kriterienkatalog für Transparenz und Fairness und einem verantwortlichen Umgang bei Kleidersammlungen ein.
Ein Partnersammelstelle von Fairwertung ist auch die Kleiderstiftung, die auch Kleiderspenden im Paket entgegen nimmt. Dafür kann Kleidung ab einer Menge von 5kg mit einem entsprechenden Versandetikett kostenlos eingesendet werden.
Bandshirts können über „Second Bandshirts“ an ein neues Zuhause vermittelt werden. Die Spende zur Erwerbung des T-Shirts geht an soziale und anti-diskriminierende Organisationen, Projekte oder Aktionen. Die Shirts können an Sammelstellen, in manchen Städten nach einer Kontaktaufnahme direkt abgegeben oder eingeschickt werden.
Beschädigte Kleidung, Stoffreste:
- Wertstoffhof
- notfalls im Restmüll, wobei sie dann wahrscheinlich verbrannt werden
Selbst die Entsorgung von beschädigter Kleidung im Altkleidercontainer und aus gleichen Gründen auch in den Sammelboxen von H&M wird nicht empfohlen. Denn dort müssen die gut erhaltenen Kleidungsstücke erst aufwändig von beschädigter Kleidung getrennt werden. Nicht mehr tragbare Kleidung gehen dann ins Recycling, wo sie zu Putzlappen, Dämmmaterial weiterverarbeitet werden. Das ist ja an sich gut, ökologisch allerdings fragwürdig, da das Sortierverfahren sehr Arbeits- und Energieintensiv ist. Deshalb sollten sie lieber direkt beim Wertstoffhof abgegeben werden. Mehr Infos gibt’s bei FairWertung
Brillen und Sonnenbrillen
Brillen sollten nicht weggeworfen, sondern gespendet werden. Dazu können sie über Brillensammelprogramme oder Optiker (z.B. Fielmann) abgegeben werden, wo sie an Bedürftige gespendet werden.
Shades of Love
Sonnenbrillen können eingesendet werden oder bei Sammelstellen abgegeben werden.
Brillenweltweit
Brillen aller Art können eingesendet oder bei Sammelstellen abgegeben werden.
CDs, DVDs und Blu-rays
CDs und DVDs bestehen hauptsächlich aus Polycarbonat und können wunderbar recycelt werden. Deshalb gehören sie nicht in den Restmüll, sondern sollten kostenlos bei Wertstoffhöfen und Sammelmobilen abgegeben werden. Enthalten sie vertrauliche Daten, kann man sie durch tiefes Ritzen unlesbar machen.
In vielen Städten gibt es auch kommunale Sammelstellen, die über die örtliche Abfall- und Umweltbehörde oder die städtische Website herausgefunden werden können.
Hier findet ihr die Sammelstellen für Oldenburg.
Altöl
Motor- und Getriebeöl müssen unbedingt ordnungsgemäß entsorgt werden, da sie große Umweltschäden verursachen können. Sie können außerdem recycelt werden. Alle Verkaufsstellen von Öl sind auch zur Rücknahme des Altöls verpflichtet (Tankstellen, Baumärkte, Autowerkstätten), manchmal allerdings nur gegen Vorlage des Kassenbons oder bei Neukauf. Manchmal kann das Altöl auch kostenlos bei kommunalen Wertstoffhöfen entsorgt werden, dies ist aber nicht überall der Fall (in Oldenburg z.B. nicht). Auch die Behälter und mit Öl verschmutzten Tücher müssen fachgerecht entsorgt werden und können mit abgegeben werden.
Druckerpatronen und Toner
Für Druckerpatronen und Toner existieren kostenlose Sammelprogramme der Hersteller_innen zum Recycling oder zur Wiederbefüllung.
Akkus und Batterien
Akkus und Batterien gehören zu den Schadstoffhaltigen Abfällen und dürfen nicht über den Hausmüll entsorgt werden. Eine kostenlose Entsorgung ist möglich über:
- Wertstoffhof oder Sammelmobil
- Sammelboxen in Supermärkten und Discountern, Baumärkten, in der Oldenburger Uni stehen z.B. auch welche
LEDs, Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren
Normale Glühbirnen und Halogenlampen dürfen in den Restmüll, aber auf keinen Fall ins Altglas.
LEDs und Energiesparlampen sind Sondermüll und können kostenlos an folgenden Stellen abgegeben werden:
- Sammelboxen in Elektrogeschäften, Lampenläden, Baumärkten, Drogerien
- bei Wertstoffhöfen und Schadstoffmobilen
Die Sammlung von Lampen wird von Lightcycle organisiert um sie dem Recycling zu zu führen. Alle Annahmestellen für LED-, Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren des Lightcycle Sammelprogramms findet ihr auf dieser Karte.
Korken
Flaschenkorken aus Kork (nicht das Plastikimitat) können zu 100% recycelt werden und sollten deshalb in Recyclingprogramme gehen.
- Wertstoffhöfe oder Schadstoffmobil
- Weinhandel
- Sammelstellen für die eigene Stadt findet man in der Regel auf der städtischen Website
Sammelstellen für Oldenburg findet ihr unter diesem Link.
Flaschendeckel
Flaschendeckel werden normalerweise im Gelben Sack entsorgt. Spendet man allerdings die Kunststoffdeckel von Getränkeflaschen und -kartons an „Deckel gegen Polio“, kann man damit noch etwas Gutes tun, denn mit dem Verkaufserlös der Deckel an Recyclingunternehmen wird das Programm „End Polio Now“ unterstützt.
Abgabestellen finden sich hier.
Elektronik
Elektronikgeräte beinhalten erhebliche Mengen seltener Erden und verwertbarer Metalle, weshalb sie nicht einfach im Hausmüll entsorgt werden dürfen, sondern dem Recycling zugeführt werden sollten:
- Unternehmen, die Elektrogeräte anbieten, sind auch verpflichtet Elektroschrott zurück zu nehmen
- Wertstoffhof, Sammelmobil (meistens nur Kleingeräte) oder Sperrmüll
Handys
Für Handys gibt es ein spezielles Sammel- und Recyclingprogramm von Telefonica in Zusammenarbeit mit dem Nabu und AfB, bei dem jedes eingegangene Handy die Finanzierung von Umweltschutzprojekten unterstützt.
Eine Übersicht von O2-Shops, in denen Handys abgegeben werden können findet ihr hier.
Und hier sind alle Handysammelstellen des Nabu gelistet.
Hörgeräte
Nicht nur Brillen, sondern auch Hörgeräte können Bedürftigen in ärmeren Ländern enorm viel Lebensqualität zurückgeben, weshalb sie über Sammelprogramme gespendet werden sollten. Möglicherweise nimmt auch der/die Akustiker_in Hörgeräte zur Spende entgegen.
Hörgeräte für Brasilien
Gebrauchte Hörgeräte können kostenlos eingesendet werden.
Brillenweltweit
Brillenweltweit sammelt nicht nur Brillen sondern auch Hörgeräte. Diese können eingesendet oder bei Sammelstellen abgegeben werden.
Mascarabürsten
Eigentlich ein Fall für den Restmüll. Viele Wildtier- insbesondere Igelauffangstationen freuen sich aber über die Spende gebrauchter Mascarabürsten, um damit die Tiere z.B. von Ungeziefer zu befreien. Dazu die Bürsten in Seifenwasser gut auswaschen und an die entsprechende Sammelstelle schicken. Eine Adresse, die die Bürsten dankbar entgegen nimmt ist zum Beispiel:
Igelpflege Rotenburg/Wümme
Merwel Otto-Link
Bremer Straße 11, 27356 Rotenburg
Falls ihr noch mehr Sammelprogramme kennt, schreibt sie gerne in die Kommentare, damit ich sie ergänzen kann!
Toller Artikel. Zeigt deutlich wie verwirrend das System fuer Konsumenten ist, die ja durchaus recyclen wollen….
Dankeschön 💪
[…] aus Pappe, weil sie biologisch abbaubar sind und keinen Schaden in der Natur anrichten. Pappe, die mit Essensresten verschmutzt ist gehört übrigens in den Restmüll, nicht den Papiermül…. Das heißt recycelt werden diese nicht und sind eigentlich auch wieder nur unnötiger […]
Herzlichen Dank für diese großartige Übersicht! Das ist echt hilfreich als Bookmark, da ich immer wieder mal unsicher bin beim Thema Mülltrennung.
Das freut mich sehr! Hab ich tatsächlich auch zum Nachschauen für mich selber gemacht 😉
Super informativer Artikel! Mir fiel nur auf, dass deine Beschreibungen, was mit Altkleidern am besten zu machen ist, nicht recht mit meinen Erfahrungen übereinstimmen. Denn die gemeinnützigen Einrichtungen werden alle überhäuft mit Kleidung etc. und nehmen nur Sachen, die wirklich gut erhalten sind. Was macht man dann mit z.B. einer Strickjacke voller Knötchen oder einem ausgefärbten Shirt? Bisher hab ich sowas immer zu H&M gebracht, da mir das sinnvoller erschien, als die Sachen in den Müll zu tun.