Nachhaltiger Urlaub machen | 8 Tipps für grüneres Reisen

Nachhaltig Urlaub machen

Unser Tourismus ist für 8% der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Für die Schaffung von Infrastruktur für eben diesen wird die Natur vielerorts massiv zerstört. Um da gegen zu steuern, gibt’s jetzt acht Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Urlaub.

 

1. Reiseziel: Weniger Fliegen, Kreuzfahrten meiden

Natürlich ist das Kennenlernen anderer Länder und Kulturen spannend und wichtig für die Akzeptanz anderer Gesellschaftsgruppen und der Entwicklung eines Gemeinschaftsgefühls. Wenn uns aber bewusst wird, dass ein Überseeflug so viele CO2-Emissionen verursacht, wie einer einzigen Person für ein gesamtes Jahr zusteht, können wir uns aber schon fragen, ob das denn wirklich sein muss. Ob es nicht auch andere schöne Reiseziele gibt, die man schon immer mal sehen wollte. Wie viele tolle Orte gibt es doch in Europa und wie viele wunderschöne Ecken hat alleine Deutschland zu bieten. Allein um all die schönen Flecken zu sehen, ist man sicherlich schon mehrere Jahre beschäftigt. Deswegen: Muss es unbedingt Übersee sein oder macht uns ein Urlaub in Deutschland vielleicht genau so glücklich. 

Vielleicht ist es sogar eine Radreise oder eine Wanderung – klimafreundlicher Urlaub machen geht ja praktisch gar nicht. 

Ganz gewaltige Umweltverschmutzer sind übrigens Kreuzfahrtschiffe – die also auch lieber meiden. 

2. Anreise und Fortbewegung: Bahn statt Flugzeug oder Auto

Hier wären wir wieder beim Stichwort Flugscham. Denn die Reise per Flugzeug verursacht bis zu sechs mal mehr Emissionen als mit der Bahn. Meidet man das Flugzeug, kann man seinen ökologischen Fußabdruck also enorm verringern.

Viele Urlaubsziele lassen sich super mit der Bahn erreichen. Vielleicht mit nettem Zwischenstopp? So kann dauert die Anreise vielleicht etwas länger, kann aber schon zum Urlaub dazu gezählt werden.

Gute Tipps für die Anreise in europäische Städte mit Bus und Bahn gibt’s z.B. vom Anderswo Magazin.

Wenn doch geflogen wird, dann sollte man durch eine Kompensationszahlung an entsprechende Anbieter die verursachten CO2-Emissionen ausgleichen – das ist gar nicht so teuer wie man vielleicht denkt. Hin- und Rückflug von Bremen nach Kiew kosten bspw. um die 20€. Mit dem Geldbetrag werden Klimaschutzprojekte finanziert – und da es sich um eine Geldspende handelt, kann diese sogar steuerlich abgesetzt werden. Das ist in gewisser Weise eine Art Ablasshandel, ja. Aber immer noch besser als gar nichts zu tun. Die besten Anbieter für CO2-Kompensationen sind laut Stiftung Warentest u.a. Atmosfair und Primaklima. Aber auch Projekte zur Wiedervernässung von Moorflächen sind unterstützenswert, wie z.B. MoorFutures von der Stiftung Naturschutz (Schleswig-Holstein) oder das Moorland Projekt vom BUND (Niedersachsen).

Und am Urlaubsziel selbst? Da tauscht man den Mietwagen am besten gegen eine klimafreundlichere Möglichkeit, wie Öffis oder ein gemietetes Fahrrad.

3. Nachhaltige Unterkunft

Nachhaltige Unterkünfte kann man z.B. über nachhaltige Reiseanbieter bzw. grüne Buchungsplattformen finden. Kriterien sind da z.B.: Ressourcenschonung, Ökostrom, nachhaltige Bauweise, ökologische Reinigungsmittel, Recycling und Müllvermeidung, Regionale Lebensmittel.

Hier eine Auswahl: 

Hier findet man auch Unterkünfte mit rein vegetarisch/vegane Verpflegung oder solche mit einer zumindest guten Auswahl an pflanzlichen Speisen.

4. Leihen statt kaufen

Isomatte, Zelt und sonstiges Geraffel für den Campingurlaub, Skiausrüstung – alles Dinge die man sich gut leihen kann. Denn mal ehrlich, meistens liegen die Sachen doch ohnehin mindestens 300 Tage im Jahr ungenutzt im Keller. Was für eine Ressourcenverschwendung also, das alles neu zu kaufen. 

  • Leihläden
  • Nachbarschaftsportale, wie z.B. nebenan.de 
  • Familie
  • Freunde

sind da gute Anlaufstellen. Wenn es doch etwas Eigenes sein soll, dann ist gebraucht kaufen eine gute Option.

5. Wasserflasche und Brotbox

Für die Verpflegung zwischendurch sind Wasserflasche und Brotbox praktische Begleiter. Auch für nicht gegessene Reste im Restaurant oder vielleicht das Streetfood to go – das spart Einwegverpackungen.

Im Flughafen können leere Flaschen übrigens problemlos mit durch die Gepäckkontrolle mitgenommen werden. Auf der Flughafentoilette können sie dann wieder mit Leitungswasser aufgefüllt werden. Praktisch, günstig und ersetzt dann auch die Plastikbecher im Flugzeug.

6. Wertschöpfung in der Urlaubsregion

Wenn man schon die Wirtschaft ankurbeln muss, dann doch wenigstens die Lokale. 

Regionale und landestypische Spezialitäten probieren – eine Möglichkeit. Generell auf Regionalität bei den Produkten zu achten auch. Märkte sind da ja wie immer eine gute Anlaufstelle und ich zumindest liebe es über fremde Märkte zu schlendern und zu stöbern. Und soll’s das Restaurant sein, dann unterstützt man am besten die lokale Gastronomie statt internationale Fastfood-Ketten.

7. Natur respektieren

Tourismus ist Naturschädigend. Infrastruktur muss geschaffen werden. Menschen gehen rücksichtslos mit der Natur um und machen dadurch viel kaputt.

Deshalb:

  • Vorgegebene Wege nicht verlassen
  • Keine Wildtiere füttern oder berühren
  • Nicht in geschützten Gewässern schwimmen
  • Keine laute Musik hören oder anderweitig lärmen
  • Müll mitnehmen
  • Keine Souvenirs geschützter Arten kaufen (z.B. Korallen o.ä.)

Stattdessen lieber:

8. Aktiv Umweltschutz betreiben am Urlaubsort

Zum Beispiel durch Müllsammeln am Strand. 

2 Kommentare

  1. Moin von der Ostsee!

    Bei der Stiftung Naturschutz kann man ebenfalls Treibhausgas-Emissionen kompensieren über “MoorFutures”. Mit dem Geld aus der Kompensation werden ehemalige Moorflächen hier in Schleswig-Holstein wieder vernässt. 🙂
    Lg

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