Der Kauf von (Zimmer-)Pflanzen ist leider meist nicht besonders nachhaltig. Plastik, Pestizide, Torferde und Emissionen durch lange Transportwege kaufen wir meist gleich mit. Pflanzen kaufen – nachhaltiger und ohne Plastik? Es gibt Möglichkeiten und die sind sogar oft kostenlos.
Pflanzen gehören für mich schon immer ganz selbstverständlich mit zur Zimmereinrichtung dazu. Ich brauche ihn einfach, meinen kleinen Urban Jungle. Aber an (Zimmer-)pflanzen ohne diesen kleinen schwarzen Plastiktopf zu kommen, das scheint auf den ersten Blick schlicht unmöglich. Dabei ist es eigentlich gar nicht so schwierig. Nur eben ein wenig anders. Und dadurch viel schöner als am Fließband produzierte Einheitspflanzen inklusive Pestizidcocktail aus dem Regal zu greifen. Denn problematisch ist am Kauf von Zimmerpflanzen nicht nur der Plastiktopf, sondern auch die verwendete Torferde (hier erfährst du, warum), die verwendeten Pestizide (ungesund für die Natur und auch für dein Zuhause) und die Treibhausgasemissionen, die durch lange Transportwege entstehen.
Hier kommen ein paar Möglichkeiten, wie du an nachhaltigere Zimmerpflanzen und Gartenpflanzen kommst:
Pflanzen verschenken
Viele Pflanzen lassen sich durch Teilen, Absenken oder Ableger ganz leicht vermehren.
Gerade bei Sukkulenten (das sind die mit den dicken wasserspeichernden Blättern) lassen sich aus Ablegern super einfach und schnell neue Pflanzen ziehen! Dazu einfach einen kleinen Stängel – manchmal reicht auch schon ein Blatt – abschneiden und in einem Glas mit Wasser über ein paar Wochen Wurzeln bilden lassen. Dann in die Erde setzen und schon züchtet man sich eine super pflegeleichte und fast unsterbliche Zimmerpflanze heran. Das Vermehren geht natürlich nicht nur bei Zimmerpflanzen, sondern super auch bei Gartenpflanzen. Bei Gartenpflanzen sind Samen oder das Teilen meist die einfachste Methode.
Sollen ein paar neue Pflanzen einziehen, einfach mal bei Freunden schauen, was die so haben und sich Ableger/Samen/o.ä. schenken lassen oder tauschen. Auch in vielen Facebookgruppen z.B. den „Free your Stuff“ Gruppen, Telegram-Gruppen (oft gibt es neben Verschenkegruppen oder spezielle Pflanzengruppen) oder bei Ebay Kleinanzeigen finden sich häufig Ableger und oft auch komplette Pflanzen.
Pflanzen tauschen
Auch von Tauschparties habe ich schon die ein oder andere Pflanze mitgenommen. In einigen Städten haben sich auch spezielle Pflanzen- und Samentauschbörsen etabliert.
Pflanzen mit plastikfreiem Topf
Manchmal hat man Glück und findet Pflanzen im Tontopf. Anfang des Jahres habe ich zum Beispiel Narzissen beim Biomarkt gesehen und manchmal habe ich schon Kräuter im Tontopf auf dem Markt gefunden. Das ist aber in der Regel leider die Ausnahme.
Schnittblumen ohne Plastik
Schnittblumen habe ich im Biomarkt schon öfter mit Papierhülle statt Plastikhülle gesehen. Auch auf dem Wochenmarkt gibt es Schnittblumen ohne Plastikverpackung. Da Schnittblumen oft unter sehr schlechten Arbeitsbedingungen produziert werden und einen langen Weg zurücklegen, sollte dabei auf das Fairtrade Siegel geachtet und eine regionale und saisonale Erzeugung geachtet werden.
Pflanzen retten
Die ein oder andere Topfpflanze habe ich auch schon aus Mülleimern gefischt. Ein bisschen gelb und ein bisschen kahl, aber mit Liebe, Licht, frischer Erde und ausreichend Wasser bekommt man viele Pflanzen wieder aufgepäppelt.