Bei den Vögeln herrscht Wohnungsnot, da ihre natürlichen Lebensräume und damit Nistmöglichkeiten schwinden. Das Aufhängen von Nistkästen, ist eine besonders sinnvolle Möglichkeit, unsere Gartenvögel zu schützen.
Laut der Europäischen Roten Liste der Vögel ist fast jede fünfte Vogelart europaweit bedroht. Dies hängt damit zusammen, dass der Mensch immer mehr Lebensräume zerstört. Intensive Landwirtschaft rottet zunehmend Vogelarten des Kulturlands aus. Alte Bäume und Totholz in Wäldern, Parks und Gärten dürfen oft nicht bleiben, sondern werden abgeholzt und weggeräumt. Moderne Gebäude weisen keine Nischen mehr auf, die als Bruthöhlen genutzt werden können. Das sind nur einige Beispiele. Darum ist es um so wichtiger, zumindest unseren Gartenvögeln durch das Aufhängen von Nistkästen ein wenig unter die Flügel zu greifen.
Tipps, damit das Vogelhäuschen auch bewohnt wird:
- Unterschiedliche Vogelarten bevorzugen unterschiedliche Arten von Vögelhäusern und vor allem unterschiedliche Größen des Einfluglochs.
- Der Nistkasten sollte in 2 bis 3m Höhe hängen
- Das Einflugloch sollte nach Osten oder Südosten ausgerichtet werden.
- Zum Aufhängen sollte am besten Draht verwendet werden, um keinen Nagel in den Baum schlagen zu müssen.
- Der Kasten sollte leicht nach vorne geneigt aufgehängt werden, damit es nicht reinregnet
- Es sollte ein katzensicherer Ort gewählt werden
- Der Abstand zwischen Nistkästen für die gleiche Vogelart sollte mindestens zehn Meter betragen (Ausnahme: Koloniebrüter wie Sperlinge, Stare und Schwalben). Nistkästen für unterschiedliche Arten sollten mindestens drei Meter voneinander entfernt aufgehängt werden.
- Säubern: Nach der Brutsaison (Spätsommer, Ende Februar) sollte der Nistkasten gereinigt werden. Dazu wird das Nest entfernt und der Kasten ausgebürstet – dazu unbedingt Handschuhe tragen, wegen möglicher Ungeziefer.
Kaufen vs. selber bauen
Egal ob selbstgebaut oder selbstgekauft – du solltest darauf achten, dass die Kästen sinnvoll gestaltet sind: Sie sollten zum Säubern geöffnet werden können und das Einflugloch sollte eine für die in deinem Garten vorkommenden Vogelarten eine passende Größe aufweisen.
Gute Anleitungen zum selber bauen gibt es z.B. vom NABU.
Als Bezugsquelle für den Kauf von Nistkästen kann ich ebenfalls den NABU empfehlen oder die Deutsche Wildtierstiftung – Nistkästen aus dem Baumarkt sind leider oft nicht sinnvoll gestaltet.
Was du sonst noch zur Unterstützung von Vögeln in deinem Garten tun kannst:
- Totholz stehen lassen.
- Wildsträucherhecken mit heimischen Gehölzen anlegen, die Beeren tragen und Vögeln und anderen Tieren als Nahrung dienen. Die Hecken bieten außerdem Versteck- und Nistmöglichkeiten (Geeignete Arten sind z.B. Kornelkirsche, Weißdorn, Heckenkirsche, Heckenrose, Holunder etc.).
- Blühpflanzen (Blühwiese, Staudenbeete, blühende Sträucher etc.) setzen. Diese bieten Nahrung für Insekten, welche als Futter für Vögel dienen.
- Stauden und einjährige Blumen pflanzen, die mit ihren Samenständen Futter für Vögel bieten (z.B. Sonnenblumen, Wilde Karde, Disteln, Flockenblume, Wegwarte, Natternkopf, Mädesüß etc.).
- Vogeltränken im Sommer aufstellen.
- Vögel über das Jahr mit Vogelfutter zufüttern.
- Stauden statt im Herbst erst im Frühjahr schneiden. So bleiben Samenstände stehen, die Vögeln im Winter als Nahrung und Insekten als Überwinterungsort dienen.